Sondereintrag – Ein Interview – Mal was Anderes

Ich: Ist er schon an?
Reporter-Ich: Was?
Ich: Na dieser Dieter, um runter schleiern, mit dieser ollen Spracherkennung.
EDITOR: Bitte wiederholen Sie die Eingabe.
Ich: Na dieser Editor, zum direkten runter schreiben, der mit dieser tollen Spracherkennung.
Reporter-Ich: Der läuft schon.
Ich: Oh, okay.
Reporter-Ich: Solle ich es später wieder raus schneiden?
Ich: Und die Leser nicht an meinen sinnlosen Kommentaren teilhaben lassen?
Reporter-Ich: Du hast recht.
Ich: Wir.

Reporter-Ich: Kommen wir zur ersten Frage. Warum so ein Blog?
Ich: Ich bin Rollenspieler seid vielen Jahren, habe viel gesehen, viel erlebt und viel drüber nachgedacht. Ich dachte es wird Zeit drüber zu schreiben.

Reporter-Ich: Zwischen jedem Eintrag liegen sechs Monate. Warum soviel Zeit?
Ich: Dazu müsste ich erzählen, wie ich diese Einträge schreiben. Ich schreibe sie, wenn ich Lust habe. Meist ist ein neuer Eintrag in einer frühen Fassung schon eine oder zwei Wochen nach der letzten Veröffentlichung fertig. Ich lasse den Text liegen und nach ein paar Wochen schreibe ich teilweise Absätze komplett neu, oder teilweise um. Das geht dann immer so weiter, bis ich die erste Fassung habe, so nenne ich das. Diese erste Fassung wird dann nur noch ungefähr fünfmal von mir überarbeitet.

Reporter-Ich: Noch fünfmal?
Ich: Ja, wenn ich einen Text immer wieder lesen kann und er mir gefällt, veröffentliche ich ihn erst. Und von der ersten Fassung bis zur letzten Fassung ändere ich nur noch Kleinigkeiten. Logikfehler, Rechtschreibfehler kommen raus, kleinere Wortwitze werden noch spitzer geschrieben oder sind noch versteckter. Wenn alles passt und meine Gedanken teils offensichtlich und teils verborgen sind, bin ich zufrieden. Der Leser soll es auch zwei, dreimal Lesen können und immer wieder dabei was Neues entdecken.

Reporter-Ich: Heißt das, dass nicht jeder jeden Witz verstehen soll?
Ich: Genau. Das möchte ich sagen. Ich möchte auch nicht, dass jeder jede Anlehnung aus Film und Literatur versteht, oder bemerkt. Einige sind offensichtlich, einige versteckt. Schluss endlich ist das Leben ja eine Pralinenschachtel oder nicht?

Reporter-Ich: Das war offensichtlich!
Ich: Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.

Reporter-Ich: Und was soll das nun heißen?
Ich: Frag‘ Demokrit, der sagte das.

Reporter-Ich: Guter Übergang übrigens zum nächsten Thema. Wie sieht es mit Selbstironie aus? Davon ist auch einiges in den Texten zu lesen?
Ich: Ist dieser Eintrag nicht schon fast reine Selbstironie?

Reporter-Ich: Inwiefern?
Ich: Naja, es muss schon etwas Schizophrän wirken, wenn ich hier mit mir selbst ein Interview gebe, nur weil da draußen mich niemand kennt, der mich interviewen würde. Okay. Ich würde auch sonst kein Interview geben. Ich kann so meiner kleinen Fangemeinde von fünf Lesern einfach alles mit einer Portion Selbstironie und Witz mitteilen, ohne es jedem einzeln zu erzählen.

Reporter-Ich: Gut, kommen wir zu einem anderem Thema. Wie viel basiert auf wahren Erlebnissen, oder anders gefragt: Wie viele Inhalte basieren auf wahren Ereignissen?
Ich: Weit mehr als die Hälfte der beschriebenen Situationen basiert auf wahren Erlebnissen und möglicherweise an Stellen, die Sie gar nicht vermuten würden. Ein Beispiel möchte ich geben. In der ersten Runde, die ich beim Pen & Paper (AD&D 2nd Edition Regelwerk) leitete, gab es zwei Charaktere mit den Namen „weiß nichts“ und „kann nichts“. Das möchte ich mal so stehen lassen.

Reporter-Ich: Nun gut aber ein Beispiel ist doch noch drin?
Ich: Nein. -lacht- Das wäre ja noch schöner. Ein wenig Spannung und Spaß am Rätseln muss schon sein.

Reporter-Ich: Komm, geben Sie sich einen Ruck!
Ich: Das wissen Sie doch genauso gut, wie ich, dass ich das nicht machen werde.

Reporter-Ich: Schade. Wie sieht es denn mit den PS Notizen aus. In dem ersten Eintrag ist keiner verwendet und dann nahmen die PS Signaturen stetig zu? Wozu eigentlich diese PS Sachen?
Ich: Das ist richtig, und ob ich jedes mal einen PS oder mehrere PS einbaue weiß ich noch nicht. Im Moment nehmen sie etwas zu, aber nicht alle die in einer erst Fassung standen fanden sich auch in einer Endfassung. Es ist so, dass ich sie nutze um oftmals selbstironisch gewisse Dinge nochmals zu erwähnen oder betonen. Die PS Sachen triefen gerade zu vor Ironie und vor allem kann man sie nur verstehen, wenn man den Text gelesen hat.

Reporter-Ich: Also es kann auch nochmal ein Eintrag ohne PS kommen?
Ich: Ja, genau.

Reporter-Ich: Und wie sieht es bei der Werbung aus?
Ich: Sie sind meiner 1. Stammleserin oftmals gewidmet: Sarah. Sie fand mein Experiment, diesen Blog, gut. Eigentlich jedes mal, wenn ich Werbung erfinde oder schreibe, denke ich dabei an sie und möchte ihr somit zeigen, dass meine Leser mir wichtig sind, vor allem die Person, die mich ermutigte mehr zu schreiben, als nur den ersten Eintrag. Da hat sie definitiv den Bärenanteil geleistet.

Reporter-Ich: Wieso nur einen Eintrag schreiben, dass kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man einen Blog anfängt, dann will man doch eigentlich mehr schreiben?
Ich: Natürlich wollte ich mehr schreiben, aber das Feedback war so dermaßen ernüchternd, dass ich die Flinte erst ins Korn werfen wollte. Ich sendete sehr vielen Freunden den Link und fast keiner nahm sich die Zeit es mal in Ruhe zu lesen, bzw. es überhaupt zu lesen. Das saß tief, sehr tief. Vor allem in den Texten steckt sehr viel Arbeit. Sarah war diejenige, die mich am ehesten ermutigte, die richtigen Worte fand, dass ich noch einen Text schreiben sollte. Dafür bin ich dir dankbar und ich entwickelte die Texte auch ständig weiter um Sachen wie Werbung, gespielte Phasen, die PS Signaturen.

Reporter-Ich: Und jetzt? Wie viele lesen nun den Blog?
Ich: Genau weiß ich das nicht. Aber in den letzten 2 Jahren würde ich eine Wachstumsrate von 300-500% tippen. Ich denke also so 5-10 Leute lesen den Blog im Moment.

Reporter-Ich: Naja bei der Wachstumsrate…
Ich: Richtig, lesen in 2 Jahren 20-50 Leute den Blog. Eigentlich klingt das super, aber irgendwie ist es völlig unrealistisch.

Reporter-Ich: Also sind mehr Leserzahlen erwünscht?
Ich: Zum einen ja, zum anderen nein. Ja, weil ich es schön finde, wenn man meine Texte liest. Zum anderen nein. Wenn etwas richtig groß und bekannt wird, wird auch der Erfolgsdruck steigen. Ich habe es oft beobachtet, dass bei steigender Bekanntheit Dinge oft, aber nicht immer, schlecht werden. Ich möchte lieber meinen Freunden und Lesern ein sehr gutes Ding anbieten, also in diesem Fall diesen Blog.

Reporter-Ich: Vielleicht werden die Leserzahlen ja bei kürzerer Veröffentlichungsfrequenz besser?
Ich: Vielleicht werden die Fragen bei kürzeren Antworten besser.

Reporter-Ich: Das saß nun.
Ich: Merke ich nichts von.

Reporter-Ich: Ich danke für das Interview.
Ich: Ich habe zu danken, ich dachte schon es werden komische Fragen gestellt.

Reporter-Ich: Komische Fragen?
Ich: Ja sowas wie ‚Welcher Typ Frau gefällt Ihnen?‘

Reporter-Ich: Hm… War das nun ein Wink mit dem Zaunpfahl?
Ich: Hm, also gut, ich antworte ja schon. Also zuerst einmal sollte Sie …

Reporter-Ich: Ja?
Ich: …

Reporter-Ich: …
Ich: …

Reporter-Ich: Was nun? Keine Antwort parat?
Ich: Ich muss weg.

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.

Barthelomeo

PS: Ich: Ist es aus?
Reporter-Ich: Na sicher. Und hast du nun eine Antwort auf die letzte Frage?
Ich: Klar habe ich sie. Aber du kennst sie doch logischer Weise dann auch!
Reporter-Ich: Jetzt wo du es sagst. Die hat also
EDITOR: Nicht alles korrekt erkannt. Bitte wiederholen Sie die Eingabe.
(Original Veröffentlichung: 30. September 2010)

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Powergamer – Oder wie sie nicht merken, wie sie ihre eigene Welt zerstören – Teil 3: Der Tod

Stufe 8:
Der ZWERG rannte durch das Schloss,
jeder Schlag mit der Axt, ja jeder Hieb,
bedeutete eines Soldaten ewiger Abschied.
Es fehlte zu der Szene nur ein Ross.

„Ja, nur ich kann nicht reiten,
gar kann ich nicht singen,
es reicht mir völlig meine Axt zu schwingen.
Ihr Soldaten dort drüben, geht fort in andere Breiten.“

Der ZWERG war nicht aufzuhalten.
und dann war es soweit,
er stand vor dem Königsthron und war bereit.
„Werter König, ich will nun das Reich verwalten.“

–Dämme das Licht, düstere Musik.–
König: Ich fürchte kein Schrecken, keine Gnade für Euch.
ZWERG: Ich fürchte nicht Eure Worte, gar Euren Glanz.
König: Ihr trachtet nach Goldes Glanz oder nach goldiger Macht?
ZWERG: Ich trachte nach Beidem und noch mehr.
König: Wie könnt ihr noch mehr fordern?
ZWERG: Euren Tod würzt meinen Sieg.
–König zieht ein Schwert.–
König: Seid mutig, auch in Eurem Handel.
ZWERG: So werdet ihr Eure Worte nicht bereuen.
–ZWERG hebt seine Axt.–
ZWERG: Die Gelegenheit der Reue werde ich Euch nicht geben.
König: So bin ich ein Verteidiger meiner Lande.
ZWERG: Zu Feige um den ersten Hieb zu schlagen?
König: Ihr seid der Unerwünschte!
ZWERG: Ihr sprecht das wahre Wort!
–Der ZWERG schlägt zu. Es kommt zum Kampf. Halbe Kulisse wird zerstört. Der ZWERG setzt am Ende den Todesstoß.–
König (sterbend): Ihr werdet scheitern.
ZWERG: Sagt der sterbende Narr.
–ZWERG bückt sich, hebt die Krone auf.–
König (sterbend, letzte Worte): Ich bereue nichts.
ZWERG: Ich dachte ihr würdet schneller sterben, so dass ihr nicht mal Reuen könnt.
–König stirbt, ZWERG lacht. Bühne wird Dunkel, Vorhang geht zu.–
ZWERG (schreit laut): Es ist vollbracht, ich bin Unbesiegbar! Ich bin König!
Sprecher: Das ist wahr, kein Abenteurer, kein Held, ja wirklich Niemand kann ihn jetzt noch besiegen.
–Pause–

Stufe 9:
Der hohle Krieger und Bauer kann nichts standen vor einer Gruft. Sie sahen sich an und atmeten tief durch. Der hohle Krieger hob seine Axt und der Bauer öffnete mit etwas Krafteinsatz die Tür. Es war eine Gruft voller Spinnweben, Dunkelheit und einem leicht modrigen Geruch von Leichen. „Tja, eine normale Gruft und ich dachte schon, da kämen nun Horden von Untoten heraus, die uns töten und in ihren Reihen aufnehmen. Aber so etwas passiert normalerweise ja nur in fantastischen, lyrischen Abenteuern.“ Plötzlich stoppte der Bauer seine Ausführungen. Man sah ihm an, dass er nachdachte und ihm gewissermaßen ein Licht aufging. Leicht angespannt führte er fort: „Geh du einfach hinein Krieger. Meine Hilfe brauchst du sicherlich nicht. Ich werde mal im Dorf warten. Besorge das, was wir besprochen haben. Ich kümmere mich um das Bier, die Kartoffeln und die Tomaten. Als Bauer kann ich das am besten.“ So schnell wie der Bauer es sprach, so schnell war er weg. Er hoffte einfach, dass der Krieger seine Feigheit nicht bemerkte. Der Krieger nickte, dachte ‚Seid wann kannst du was‘ und ging alleine in die Gruft.

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
Der durchschnittliche Spieler schlug den Unerfahrenen: „Mein Charakter ist zwar blöd, aber ich bin es nicht, feiger Hund.“ Darauf hin zuckte der unerfahrene Spieler zurück, griff einen Würfel mit 20 Seiten, würfelte eine 20 und schrie: „Kritischer Treffer mit Diplomatie.“ Der erfahrene Spielleiter lachte und schrie: „AUSSPIELEN!“ Worauf hin der unerfahrene Spieler zum Durchschnittlichen sagte: „Jeder sollte seine Vorteile gekonnt nutzen.“ Alle sahen den durchschnittlichen Spieler an und warteten auf seine angemessene Reaktion: „Eure Argumente sind unschlagbar“, entgegnete er, brummte und sagte weiter: „Aber ihr seid nicht ‚unschlagbar‘.“ Er schlug den unerfahrener Spieler nochmal. Alle lachten zusammen, wohl das einzige Mal an diesem Abend.
END REAL LIFE INTERCEPTION

Der Bauer sammelte alles zusammen, tauschte und handelte bis er das Bier, die Kartoffeln und die Tomaten hatte. Er setzte sich und wartete. Kurze Zeit später kam der Krieger zurück. Er war voller Spinnweben, sowie voller Schnittwunden und seine rostige Axt war zerstört. Er schmiss die rostigen Reste vor die Füße des Bauern, der wiederum fragte: „Was ist passiert?“ Der Krieger sah wütend aus und wollte gerade los brüllen, als der Bauer sagte: “Wisst ihr was, ich sehe euch an, dass ihr es geschafft und den Tod bezwungen habt. Hervorragende Leistung, Krieger. Ich bin dafür, dass wir nun unseren Plan angehen und direkt los reisen. Nur sollten wir auf der Reise nicht unbedingt viel reden. Wir wollen ja nicht die Aufmerksamkeit auf uns lenken.“ Sie brachen darauf hin auf und der Krieger murmelte nur noch: „Höheres Ziel, höheres Ziel.“
Im Dorf stehend unterhielten sich zwei Dorfbewohner über die abreisenden Helden. Der erste sagte: „Wer von den Beiden ist eigentlich dümmer? Der Bauer oder der Krieger?“ Der zweite Dorfbewohner überlegt kurz, wedelte mit den Armen herum und antwortete: „Der Bauer. Er gab mir für die Tomaten den Ersatzdolch vom Krieger.“ Sagt der Erste: „Hoffen wir, dass der Krieger es nicht merkt.“ Da lachte der Zweite auf und setzt nach: „Wird er, für die Kartoffeln bekam ich das Ersatzschild vom Krieger.“ Verwundert sah der Erste zum Zweiten: „Und was bekamst du für das Bier?“ Meinte der Zweite: „Den letzten Heiltrank des Kriegers.“

BEGIN INTERCEPTION

Regeneration PLUS, der neue isotonische Heiltrank, damit der Krieger auch nach Stunden noch fit ist. Bauer und Krieger werden von Regeneration PLUS unterstützt.

Ding dang dong
Nachrichten in 50 Worten: Heute begab sich der neue König auf seinen Balkon. Unter großen Protesten ernannte er sich zum König. König ZWERG veröffentlichte als erste Amtshandlung ein zehn Punkteprogramm, mit dem er die Wirtschaft ankurble. Vor allem der zweite Punkt sei kurz zitiert: „Alle sind Räuber und Räuber sind zu jagen und töten.“

Meditation PLUS, der neue isotonische Manatrank, jetzt auch für Priester.
INTERCEPTION END

Stufe 10:
Da standen sie, der hohle Krieger und Bauer kann nichts vor der großen Hauptstadt. „Wir kamen soweit, nun lass uns in die letzten Schritte auch gehen.“ Der Krieger hob die Faust, denn er hatte ja keine Waffen mehr: „Ja!“ Plötzlich kam jemand aus der Stadt, rannte auf die Beiden zu und schrie „Alle sind Räuber.“ Die beiden bildeten eine Lücke und traten einen Schritt zur Seite. Der scheinbar Verrückte lief durch die Lücke durch. Sie sahen ihm nach und der Bauer sprach: „Wenn gleich eine Wache an dem Tor steht und den Passierschein A-38 haben möchte, denke ich, sind wir im falschen Abenteuer.“ Der Krieger sah den Bauer fragend an. „Nichts wichtiges Krieger. Vergiss es einfach“, antwortete der Bauer. Der Krieger nickte und die beiden Helden gingen zum Tor, doch dort begrüßte sie keine Wache. Also schritten sie in die Stadt. Neben dem Tor lag eine Kiste mit Brillen, die grüne Gläser hatten. „Hmm, ich muss nun an eine Geschichte von einem Zauberer denken“, sagte der Bauer als er die Brillen betrachtete. Der Krieger sah den Bauern an und sprach: „Oy?“ Der Bauer lachte laut auf: „Ja, so ähnlich.“
Sie schritten weiter und bemerkten, dass die sonst so wundervolle Hauptstadt verwüstet war. Auch, oder eher wegen eines guten Intelligenz-Probewurfes fiel dem hohlen Krieger auf, dass kaum andere Personen da waren. Jeder hatte mal einen lichten Moment, ebenso unser Krieger. Sie hatten keine Schwierigkeiten bis zum Palast zu kommen und betraten diesen durch das aufgebrochene Schlosstor. Wie es oft in solchen Schlössern in großen Abenteuern ist, ist die zu suchende Person immer garantiert im obersten Stockwerk und dort im hintersten Zimmer und genau da lag zufälligerweise der Thronsaal. Die beiden Helden gingen schweren Fußes nach oben, betraten den hintersten Raum im obersten Stock und sahen den ZWERGEN, wie dieser mit einer Krone auf dem Kopf entspannt auf dem Thronsaal saß.
„Ich habe Euch nicht erwartet. Ich dachte zwischen uns sei alles geklärt. Ich bin der unbesiegbare ZWERG und ihr die schwachen, nutzlosen Abenteurer.“ Der ZWERG erhob sich und der Krieger wollte einen Schritt nach vorne gehen, aber der Bauer hob seinen Arm vor die Brust des Kriegers um ihn zu bremsen. Der Krieger blieb sofort stehen.
„Wir erkennen Eure uneingeschränkte Macht an“, sagte der Bauer ganz trocken. „Wir erkennen Euch als König an und erkennen, dass wir nicht in der Lage sind, euch ebenbürtig zu sein. Wir sind hier hin gereist, um Euch ein Geschenk zu machen, als Zeichen unseres guten Willens Euch treue Diener zu sein. Wir erbitten Eure Gnade, König ZWERG“, sprach der Bauer weiter. Er holte das Amulett aus der Priestergruft heraus. ZWERG kam einige Schritte näher heran und fragte: „Was kann es? Ich hoffe es ist nicht irgendein nutzloser Schmuck.“ „Es ist ein geweihtes Amulett, welches Euch im Kampf gegen Untote stärkt“, antwortete der Bauer kann nichts weiter. Der ZWERG kam noch näher. Der Bauer streckte seinen rechten Arm vor und hielt in seiner Hand das Amulett. Der ZWERG nahm es und verwendete einen einmalig, nutzbaren, magischen Fokus, um die Mächtigkeit des Amulettes zu prüfen. Als er merkte, dass es sich wirklich um ein geweihtes Amulett handelte, lächelte er und setzte sich das Amulett um den Hals.
„Ich erkenne Euren Willen an. Ihr könnt gehen“, sprach der ZWERG hochzufrieden.
„Eine Sache noch, wenn Ihr erlaubt, werter König ZWERG.“
„ Ja, Bauer?“
Der Bauer holte die vier Tomaten heraus und reichte zwei davon dem Krieger. Die Beiden nickten sich zu und setzten sich die Tomaten vor die Augen. Der ZWERG zog seine Augenbrauen hoch: „Wollt ihr mich zum Lachen bringen?“
„Ganz im Gegenteil, kennt ihr nicht den Spruch: Da hat jemand Tomaten auf den Augen? Nun, wir wollten als treue Gefolgsleute genau Euch nachmachen, um euch sympathisch zu erscheinen.“
Der ZWERG schaute ganz perplex drein und nach einem kurzen Moment drehte er sich um: „Ich lasse mich nicht von Euch beleidigen“, schrie er und holte seine göttliche Axt. Doch in dem Moment wo er zugreifen wollte, fing seine einzige Hand an zu Staub zu zerfallen. Der ZWERG konnte nicht mehr die Axt greifen, oder gar heben. „Was habt ihr mit mir gemacht?“ „Ihr habt Eure göttliche Axt und Eure göttliche Rüstung selbst geschmiedet. Sie tragen somit nur den Namen ‚göttlich‘, weil sie eine ähnliche Macht eines göttlichen Artefaktes besitzen. Aber es ist nicht per Gesetz unserer Welt möglich als so mächtiger Krieger auch priesterliche Attribute, Eigenschaften oder ebenfalls priesterliche Artefakte zu besitzen, zu tragen oder zu nutzen. Unterliegt ihr nicht den Gesetzen unserer Welt, seid ihr auch kein Teil mehr von ihr.“ Der ZWERG versuchte mit seinem einzigen Unterarmstummel die Kette wieder abzunehmen, doch es gelang im nicht. Eher beschleunigte er den Prozess, dass sein letzter Arm zu Staub wurde. Der hohle Krieger sagte trocken: „Einarmigkeit hat auch Nachteile.“ Der ZWERG wandelte sich langsam nach und nach zu Staub. Und nicht mehr als ein Häufchen Asche blieb übrig. „Ich glaube es ist vorbei“, sagte der Bauer und senkte die Tomaten. „Das war irgendwie einfacher, als ich es erwartet habe.“ Der Krieger tat es ihm nach und als dieser die Asche sah, sagte er leise: „Gewonnen?“ Doch der Bauer schüttelte den Kopf. „Nein, noch ist der Sieg nicht unser. Wir brauchen noch die zwei Kartoffeln, um es zu vollenden.“ Er holte diese hervor. Er teilte beide Kartoffeln in zwei Hälften. So hatte er vier Hälften und in Dreien kratzte er je „Ji“-“A“-“Blo“ ein und in den vierten ein Symbol der Erde. Er legte die Kartoffelhälften auf die Asche des toten ZWERGES. „Erinnerst du dich noch diesen Elfen Druiden? Ganz vom Anfang der Geschichte? Das war doch so ein komischer Druide, der von der Erde verschluckt wurde. Das sollte nur passieren, wenn er selbst ein Druide der Erde ist. Man nimmt irgendein Naturprodukt der Erde, kratzt den Namen rein und der Druide sollte erscheinen. Der Druide kann sich um die völlige Vernichtung kümmern. Sie sind ja Hüter des Lebens-Kreislaufes und so. Die werden schon dafür Sorge tragen, dass dieser ZWERG… nein dieser Zwerg nie wieder kommt.“
Der Krieger sah ihn an: „Du sagst richtig… Und das Bier?“ Der Bauer sah ihn an und lächelte. „Das trinken wir nun auf unseren Sieg. Aber gut das wir das Bestechungsgeschenk vergessen haben. Wir kamen ja auch so bis zum Zwergen durch.“ Bevor sie gingen, schlenderte der Krieger zur göttlichen Axt und beugte sich über sie. Er sah sie an und stammelte leise die Worte „Dumm, aber nicht Pappnase.“ Danach erhob er sich wieder und spuckte auf die Axt. Er würde schon irgendwann, irgendwie wieder eine Axt finden. Sie verließen den Raum, dass Schloss, die Hauptstadt. Sie suchten sich ein trockenes Plätzchen in einem Wald und genossen ihr Bier. Dieses Abenteuer war erfolgreich für Bauer kann nichts und dem hohlen Krieger, die den unbesiegbaren Zwergen nicht besiegten, aber mit seinen eigenen Waffen schlugen: dem Regelwerk, oder wie es nannten, das Gesetz ihrer Welt.

Kommentar des Autoren/Sprecher: „Kein Held, kein Abenteuer, ja wirklich niemand kann einen Powergamer besiegen, außer das Regelbuch selbst.“

ENDE? Nein … !

Epilog oder Stufe Post 10
Nach einiger Zeit kletterte Jiabloh, der Elb eingehüllt in Blättern und Gras, in den Thronsaal und sah den Staub auf dem Boden liegen. Er sah die Kartoffeln und hob sie auf, putzte sie und steckte diese ein. „Faszinierend.“ Er atmete tief ein und pustete mit einem Orkan gleichen Sturm durch den Thronsaal. Der Staub des ehemaligen Zwergen wurde aus dem Thronsaal förmlich heraus geblasen und verteilte sich in alle Himmelsrichtungen. „Asche zu Asche, und die Natur hat ihre Rache bekommen.“ Darauf hin lachte er laut und zufrieden, was aber der Bauer nicht hörte und der Krieger ebenso wenig.
Apropos Bauer und Krieger: Der hohle Krieger sah den Bauern an: „Woher hast du gewusst? Du als Bauer?“ Der Bauer kann nichts senkte seinen Becher voll Bier und sah den Krieger an. „Du meinst, weil ich alles einleitete mit ‚Ich bin der Herr des Ackers?’“ Der Krieger nickte nachdenklich und angestrengt. Dem Bauern entglitt ein seufzen. „Wenn kein Regen fällt, wächst kein Weizen. Wenn ich keine Samen sähe, kann ich auch keinen Weizen ernten. Alles hat auf dem Acker seine Regeln, und hält man diese nicht ein, so kann kein Weizen gedeihen. Ein Priester sagte einst zu mir in Kindestagen: ‚Kein Krieger vermag es göttliche Wunder zu vollführen, und sollte er es doch tun, wird er vom Schicksal bestraft.’“
Dem Krieger entglitt ein großes fragendes Gesicht. Der Bauer warf schnell ein: „Ich habe halt bei den Gottesdiensten einfach gut aufgepasst.“ Und der Bauer wendete sein Blick ab, sah in die Ferne und dachte still weiter: ‚Und ich habe das getan, was man in der Kirche auch tut: Ich habe einfach an die Sache geglaubt.‘

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
Der neue Spieler blätterte wie wild im Regelbuch, doch der unerfahrene Spieler, der den Bauern spielte, hatte Recht. Wie konnte er das übersehen haben? Er hätte sich das Amulett nicht anlegen dürfen, er war damit nicht mehr mit den Regeln konform. Er packte seine Sachen und verließ schweigend die Gruppe. Kein Wort der Verabschiedung kam über seine Lippen.
Der erfahrene Spieler sah zu dem Unerfahrenen und meinte: „Was machen wir nun? Du bist nun nicht mehr so unerfahren. Es wird Zeit, dass du dich langsam entscheidest, was du wirst.“ Da lachte der unerfahrene Spieler: „Von uns Dreien bin ich es immer noch der Unerfahrene und ich werde es immer bleiben!“
END REAL LIFE INTERCEPTION

Ende der Trilogie.

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.
Barthelomeo

PS: –Die Bühne ist dunkel, kein Licht–
Ich: Schreibe nie was sinnvolles, schreibe nie was lustiges. Das macht jeder.
ZWERG: Ich sagte du sollst mich wieder rein schreiben. Ich habe einen Tarifvertrag.
Ich: Oh weh mir wird. Ich vergaß, das Böse kann nicht sterben.
ZWERG: Also, kehre ich zurück und kann mich rächen?
Ich: Welch Zwang du da äußerst, welch negative Schwingungen da kommen.
ZWERG: Halt dein Maul und rede Klartext du Nulpe!
Ich: Ich verbitte mir, du Scheusal, jegliche Beleidigungen deiner…
–ZWERG schreit auf und brüllt aus voller Kehle–
Ich: …
Zwerg: …
Ich: Nein!

PPS: Ist das nicht schön? In seinen eigenen Texten, in seinen eigenen Gedanken hat man immer das letzte Wort!

PPPS: Eine entfallene Szene:
Guten Abend meine Damen und Herren. Das war die einmalige Blog-Trilogie, dem Rollenspiel in drei Akten. Wir hoffen, Sie hatten viel Spaß und gute Unterhaltung.
In den Hauptrollen sahen Sie:
Der Erfahrene als: Spielleiter, Vögel, Bären, Eichhörnchen und weitere Tiere, alter König, Bauern, Opfer, Räuber, wahnsinnige Dorfbewohner, Nachrichtensprecher und viele mehr!
Der Durchschnittliche als: Der hohle Krieger
Der Unerfahrene als: Bauer kann nichts
Der Neue als: Der blinde einarmige Bärentöter Räuberjäger König Zwerg
(Original Veröffentlichung: Dienstag, 27. April 2010)

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Powergamer – Oder wie sie nicht merken, wie sie ihre eigene Welt zerstören – Teil 2: Das Leben

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
Nachdem der Neue für sich alleine ein Bier geholt hatte, denn niemand anderes wollte eines, sah er in drei leicht verdutzte Gesichter. „Alles in Ordnung bei Euch?“ Es kam betretenes Schweigen. „Ja was denn? Der Neue spielt doch nur seinen Charakter“, sagte der Neue weiter. Immer noch schweigen. „Hmmm. Ok. Machen wir erstmal so weiter. Wo waren wir, Herr Spielleiter?“
Der erfahrene Spieler zuckte kurz auf und sagte: „Öhm stimmt. Am nächsten Morgen.“ „Oh wie wunderbar, dank der Trollregeneration hat ZWERG wieder volles Leben.“ „Das ist schön für dich“, sagte der durchschnittliche Spieler, nahm einen Würfel mit sechs Kanten und würfelte eine Zwei. „Mein Krieger regenerierte 2 Lebenspunkte in der Nacht.“ Darauf hin fragte der unerfahrene Spieler: „Darf ich das auch? Also Würfeln oder diese Lebenspunkte über Nacht regenerieren?“ Alle nickten ihm kurz zu. „Du darfst mit dem Würfel mit vier Kanten würfeln“, sagte der erfahrene Spieler und zeigte auf den Würfeln, den er meinte: „Ja genau den roten da. Ok…. schade nur eine eins.“
REAL LIFE INTERCEPTION END

Stufe 5:
Der ZWERG frisch erholt, ausgeruht mit heiler Rüstung und nicht einer Narbe überlegte welche Herausforderung er heute nachgehen sollte. Er sah sich um: „Diese Welt muss mir doch ein Abenteuer liefern. Arrrgh beim Barte meines Vaters.“ Er stand auf und ging zielstrebig ins nächste Dorf, doch er fand kein Abenteuer, so schuf er sich eines, zum Leid der Einwohner. Er jagte Räuber ohne das es Räuber gab. Er vernichtete Nekromanten das Handwerk, die sich Medikus nannten. Er fand Schätze, die soviel Wert waren wie ein Schatz nun mal wo wert ist.
Aber das was er nicht besiegen konnte, war ein großer mächtiger Feind. Er war Körperlos und doch vorhanden. Man kann ihn nicht schlagen, doch er konnte einem selbst schwerste Schläge zusetzen. Er ernährte sich vom ZWERGEN förmlich und je mehr der ZWERG seinen Feind besiegen wollte, umso mehr verlor den Kampf gegen ihn: Die Langeweile.
Er reiste zum nächsten Dorf, zur nächsten Stadt, wieder zu verschiedensten Dörfer. Jedes mal passierte das selbe, jedes mal endete es. „Ah. Alles Idioten hier“, fauchte er. „ Wie sind die bloss geboren. Mit zwei Äpfeln vor den Augen, und Rüben als Ohren. PAH!“

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
„Spielleiter?“ Der erfahrene Spieler sah den Neuen an und brummte ein: „Hmm?“ „Ihm ist langweilig. Kannst du nicht ein spannendes Abenteuer für ZWERG erstellen? Ich mein irgendwie fehlt auch ein wenig der Witz hier.“ Der Spielleiter dachte zwei Sekunden darüber nach. „Überlege dir selbst eines. Mir fällt nichts ein.“ Der Neue wollte erst etwas sagen, aber dann hatte er eine grandiose Idee, die das Leben des Zwerges verändern sollte. „Ich hab da eine Idee, wie wäre es mit: Das Leben…“, warf der Neue ein.
REAL LIFE INTERCEPTION END

Stufe 6:
Jeder Zwerg, auch unser ZWERG, hat nur ein Leben. ZWERG ist darauf ausgelegt möglichst viel zu erreichen, seine Ziele also zu maximieren, egal ob qualitativ oder quantitativ. Er tangiert nichts, konvergiert nicht, nein unser ZWERG ist divergent, wenn es um die Häufung seiner Macht und nochmals seiner Macht geht. Und ein jeder, der mit diesen mathematischen wilden Wortspielereien nichts anfangen kann: Der ZWERG will unendlich viel Macht.
Durch die Tötung des Tierreichs, das Jagen unzähliger Räuber und dergleichen schaffte es der ZWERG auf Stufe 3. Eigentlich wäre er Stufe 5, jedoch war Mathematik nie so seine stärke und er verrechnete sich. Er bekam jedoch eine neue Fähigkeit und wählte sich, weit voraus schauend: Etikette. Denn diese Fähigkeit macht den Zwergen nicht nur noch skurriler, nein vielmehr hatte das alles seinen Sinn. Als er am nächsten Morgen aufstand: „AAAAARRRrgghhh beim Barte meines Vater, welch ein negativer Tag. Das Wetter lässt zu wünschen übrig, das Bier ist aus, die Räuber gebannt, die Hexer vertrieben und keine Schätze in Sicht. Egal. Ich habe eine Idee. Ich werde König. Es ist die Erfüllung meines Lebens, es wird das Paradebeispiel eines perfekten Lebens sein, was später nur noch als ‚Das Leben‘ in die Geschichte eingeht“, danach nahm er eine Schüssel Wasser und wusch sich nicht, sondern trank sie aus. Ja zum Darstellen von Adel, brauchte man genau diese Fähigkeit: Etikette. Und welche Vorteile der Status als König bring könnt ihr euch sicher denken, oder? Nicht? Ihr kennt nicht das genutzte Regelwerk? Hm, ok. Sagen wir soviel: Der ZWERG wird theoretisch und praktisch unbesiegbar sein, wenn er auch noch König wird. Er hätte dann auch noch maximales Charisma. Zumindest ist das die Kurzform. Ach, ihr wollt mehr Drama? Der ZWERG litt grausam an dem Gedanken noch kein König zu sein. Schreckliche Seufzer entfuhren ihm oral, wie anal. Der Geruch glich einem… lassen wir das lieber wieder besser mit dem Drama.
So machte sich der ZWERG auf, um zu erfahren, wie man König werden kann. Er sah in einigen Bauern noch Räuber, die er schnell seiner Gerechtigkeit zuführen musste. Als er dann in einem Rathaus ankam fragte er: „Mich interessiert es insbesondere, welche Möglichkeiten ich habe König zu werden.“ Der Ratsherr sah ihn an und meinte: „Da habt ihr drei Möglichkeiten:
1.Ihr werdet als einer geboren.
2.Ihr erobert euch ein eigenes Königreich oder
3.Ihr töten den König und ergreift die Macht.“

Für den 1. Punkt reichten dem ZWERG die Erstellungspunkte damals nicht, für den 2. Punkt hatte er keine Zeit also musste der dritte Punkt her. Er machte sich auf dem Weg in die Hauptstadt, vorbei an vielen Dörfern, die danach keine mehr waren, wegen der raschen Reduktion der Einwohnerzahlen. Auch Städte wurden zu Dörfern reduziert, da kannte der ZWERG keine Ausnahme. Er nannte das im Etikette-Jargon: „Rezession in der wirtschaftlich eher nicht relevanten Bevölkerungsgruppe.“ Und da der ZWERG nicht spucken wollte, hielt er sich ein weißes sauberes Tuch vor den Mund. Er sah sich schon auf dem Thron: Bärentöter König ZWERG von Irgendwo der Schlächter, der Mörder, der Tierreich-Vernichter, der Schreckliche. Nein der Schreckliche kann gestrichen werden, er hatte ja nun Etikette. Schade um den Bonustitel, aber der ZWERG wusste, man kann nicht alles haben, oder doch? Dann müsste er gleich nochmal nachschlagen. Und solange der ZWERG das nach schlug gibt es eine kurze Unterbrechung.

BEGIN INTERCEPTION
-Kein Bock auf Werbung, wechsele das Programm.-

Wechsel auf Programm 2:
„Hallo liebe Freunde der bäuerlichen Musik. Heute ist das Publikum irgendwie etwas dürftig. Ha, wer weiß, wo die alle sind. Wahrscheinlich wurden sie alle von einem Wadenbeißer-Zwerg angefallen. Ha-ha. Nun das ist auch egal, denn wir, die wir hier sind, haben sicher viel Spaß. Daher warten wir nicht lange und lassen sofort unser ersten Gast auftreten. Es kommen die unlustigen Gaukler mit ihrem Hit: Wieso singe ich dieses Lied hier, ich will nach Hause.“

Wechsel auf Programm 3:
„ Hauptstadt. Der König erließ heute neue Steuern…“

Wechsel auf Programm 4:
„ RUF MICH AN! Nur die geilsten Trollinnen und die heißesten Magierinnen die dich verzaubern und die unverschämten Priesterinnen sind bei uns. RUF UNS AN! Jetzt!“

Wechsel auf das Ausgangsprogramm.
INTERCEPTION END

… wusste nun alles, was man als ZWERG wissen musste. Er ging zur Hauptstadt, betrat sie und sah in der Ferne ein Schloss. Es war groß, es war prächtig, mit Wänden aus Marmor und Dächern aus Gold. „Sagt Wache, wie heißt das Schloss“, fragte der ZWERG. Die Wache antwortete: „Na, das ist Schloss goldiger Marmorschönling.“ Den ZWERGEN schüttelte es. Er ging, ohne sich Vorzustellen an der Wache vorbei. Tja, nun könnte man sich fragen, wieso hat niemand diesen ZWERG erkannt? Ein Ruf kann nur einem ZWERGEN voraus eilen, wenn es jemand gibt, der schneller eilt wie der ZWERG. Das wird aber bei maximaler Stärke, Konstitution und Geschicklichkeit schwer.
Einige kurze Momente später sprach ihn ein alter Mann an: „Steuereintreiber. Gebt mir Eure Steuer!“
Der ZWERG sah ihn an. Überlegte kurz, zog seine Axt, warf einen Blitz auf den Steuereintreiber: „Tz du bist mir auch so ein Räuber“, sprach er. Dann ging er weiter. Die Wachen die das sahen wollten ihn festsetzen, doch niemand konnte sich gegen den ZWERGEN behaupten. Er kämpfte sich stark und geschickt durch, bis er vor dem Schloss stand. Nun war er kurz davor König zu werden und dann konnte niemand mehr etwas gegen ihn ausrichten. Auch nicht dieser hohle Krieger und dieser unbegabte, nichts könnende Bauer. Er lachte laut und lang, hielt danach kurz inne und sprach: „Wieso mach ich mir Sorgen bei einem hohlen Krieger und einem dummen Bauern, wo ich doch ganze Heere alleine besiege?“ Ich überlegte, schlug sich gegen die Stirn und sagte: „Achja, da war ja was. Sie sind mit dem „Schicksal“ (Spielleiter) befreundet.“ Danach betrat das Schloss mit gezückter Axt.

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Hier könnte Ihre Werbung stehen! Tut sie aber nicht. HA-HA.
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Stufe 7:
Der hohle Krieger und der Bauer kann nichts, also der Bauer, der nicht kann, sprich der Bauer der wenn er wollte was tun könnte, aber sich nicht durchringen kann es zu vollziehen und daher auf den Punkt gebracht, es schlussendlich selbst das nicht mal kann. Er kann also nichts, nicht mal das können. Geht das überhaupt? Wer weiß das schon. Auf jeden Fall hat er noch alle Erfahrungspunkte behalten und noch keine Fähigkeiten gekauft. Vielleicht sollte er sich als erstes die Fähigkeit „Können 1“ holen? Nur das kann er nicht, da sie nicht im Regelwerk steht. Wie sagte es der ZWERG schon so weise: „Beim Barte meines Vaters, man kann nicht alles haben.“
Auf jeden Fall saßen die beiden, also der Bauer und der Krieger, zusammen. Einige Tage sind seid dem schrecklichen Kampf zwischen den Tieren und dem ZWERG vergangen. „Was machen wir jetzt“, fragte der Krieger verzweifelt. „Ich weiß es nicht“, antwortete resigniert der Bauer. Er war doch eigentlich für die beiden derjenige der sich die Ideen überlegte. Sie reisten traurig weiter bis sie ein Dorf erreichten. Es war fast völlig zerstört. Sie erfuhren, dass ein Zwerg da war und im Wahn behauptet hat, alle seien Räuber. „Er schrie immer: Ihr werdet nicht mehr Räubern, gar werde ich die Welt von euch säubern“, weinte eine Frau. „Ich kann diese Worte nicht vergessen, ich kann diesen Zwergen nicht vergessen.“ Die beiden nickten sich zu, so geht das nicht. Sie reisten weiter, doch überall war die gleiche Zerstörung, die gleichen Schicksale. „Wer müssen ZWERG hauen“, schrie der Krieger. „Ja nur wie? Wenn du ausholst, bist du Tod. Wenn ich aushole, falle ich hinten hinüber. Das ist beides absolut nutzlos. Wir sind nutzlos. Wir können nichts gegen so einen mächtigen ZWERGEN ausrichten.“ Der Krieger nickte und fügte nur kurz hinzu: „Pappnase.“ Der Bauer sah ihn an: „Bitte?“ „ZWERG ist Pappnase.“ „Ja nicht nur das, er ist ein wahnsinniger Spinner, der in allem was schlechtes sieht.“ Sie reisten weiter ihre Diskussionen kreisten immer im Kreis, vielleicht auch im Dreieck, denn Mathematik hatten die beide nun nicht als ihr bestes Attribut gewählt. Eines Morgens vernahmen sie von einem Verletzten, dass der ZWERG zur Hauptstadt unterwegs sei und den König von dem Thron stürzen will und selbst König werden will. „Wann kam der Zwerg hier durch?“ Hustent sagte der Verletzte: „Vor wenigen Tagen, lasst es drei gewesen sein und er braucht noch mindestens vier Tage bis zur Hauptstadt.“ Der Bauer kann nichts richtete sich auf und sah sich um. „Krieger?“, der Krieger brummte als Reaktion. „Ich bin doch ein Bauer, ein Mann des Ackers und des Landes, Herr der Kartoffeln und des Weizens, Roggens und der Gerste, des Malzes und der anderen Gemüseteile, ja?“ Der Krieger nickte. „Sehr gut. Ich hab eine Idee wie wir den ZWERG daran hindern können König zu werden. Wir brauchen ein Geschenk um vorgelassen zu werden und ein Geschenk für den ZWERGEN, um ihm zu zeigen, dass wir in friedlicher Absicht da sind, sowie 3 Liter Bier, 2 Kartoffeln, 4 Tomaten und zu guter Letzt eine Gruft. Ich hoffe nur, dass mein Plan funktioniert.“ Der Krieger sah ihn verwundert an: „Damit wir besiegen den ZWERGEN?“ Der Bauer sah ihn an: „Ja, wir werden ihn mit seinen eigenen Waffen bekämpfen.“ Der Krieger runzelte die Stirn: „Mit Kartoffeln und Tomaten?“ Der Bauer seufzte verzweifelt: „Du bist der, der alles praktisch umsetzt, ich bin der, der denkt.“ Der Verletzte meinte nur kurz: „Eine Gruft sucht ihr? Es gibt eine klösterliche Gruft, hier in der Nähe. Da werden die Priester der Umgebung bei gesetzt.“ „Wie auch immer, Hauptsache eine Gruft“, grinste der Bauer: „Es ist Zeit eine Krönung zu verhindern.“ Kurz hielt der Krieger ein und sagte dann: „Aber… ich weiß nicht. Du kannst doch nichts…?!“

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
Der Neue lachte sich kaputt: „Ihr seid ja ganz schlaue. Ihr wollt den ZWERG entgegen treten, und seine Krönung zu eurem neuen König verhindern? Mit Bier, Kartoffeln und Tomaten?“ Er lachte weiter: „Aber probiert es, der Neue ist gespannt, was ihr vorhabt.“ Der unerfahrene hielt kurz inne und sagte dann: „Ich bin zwar unerfahren, aber nicht blöd.“
Der Neue hörte auf zu lachen und sah sich um. Sehr beliebt hatte er sich bisher nicht gemacht, zumindest dachte er das. „Ich würde auch nie sagen, dass du blöd bist.“ „Versuch König zu werden und wir versuchen das zu verhindern. Du warst derjenige, der sein Ding machen wollte. Also hab das Rückgrat und geh deinen Weg bis zum Ende. Ich hingegen werde es auch tun. Sollte der Plan nicht funktionieren, werde ich dir gratulieren und dich akzeptieren.“ Der Neue nickte zustimmend.
Der durchschnittliche Spieler holte kurz Luft: „Also ich muss gestehen, dass mir diese Entwicklung nicht so sehr zusagt.“ Der erfahrene Spielleiter sah in die Runde: „Naja, wir sind noch alle Wach, auch wenn es in der Mitte der Nacht ist, lasst uns dieses Abenteuer zu ende führen. Wo waren wir?“
Der unerfahrene reagierte schnell und sagte: „Wir wollten mit dem dritten Akt beginnen „Der Tod“, denn wir wollten in die Gruft.“
REAL LIFE INTERCEPTION END

Werden Bauer kann nichts und der hohle Krieger wirklich den ZWERGEN aufhalten können? Werden sie überhaupt die Gruft überleben? Werden sie die Kartoffeln und die Tomaten finden? Oder wird der ZWERG der neue König?
Lesen die das und noch mehr in dem letzten dritten Teil dieser Blog-Trilogie. Und wenn sie nicht lesen können, weil sie nicht genug Punkte bei der Charaktererstellung hatten: Lassen Sie es sich vorlesen.

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.
Barthelomeo

PS:
Der Krieger sah Bauer kann nichts an. „Sag mal, hast du nicht einen richtigen Namen?“ Der Bauer sah ihn an: „Ich konnte mich nicht entscheiden.“

Persönliche Notiz:
Outtakes:
BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
„Spielleiter?“ Der erfahrene Spieler sah den Neuen an und brummte ein: „Hmm?“ „Mir ist langweilig. Kannst du nicht ein spannendes Abenteuer für meinem Zwergen geben?“ Der Spielleiter dachte zwei Sekunden darüber nach. „Finde meinen Text, ich habe ihn nämlich vergessen.“ -Alles lacht.-
REAL LIFE INTERCEPTION END
(Original Veröffentlichung: Freitag, 27. November 2009)

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Powergamer – Oder: Wie sie nicht merken, wie sie ihre eigene Welt zerstören – Teil 1: Die Geburt

Stufe 0 Prolog:
Sie selbst sehen sich als Segen für jeden und alles, gar als den Retter der Situation. Sie bekommen niemals Schadenspunkte, denn sie konnten parieren oder gerade noch ausweichen. Sie haben unendlich viel Mana- oder Rüstungspunkte, denn in Mathematik waren sie immer eine Niete. Sie haben jedes Regelwerk bis auf das Letzte ausgereizt, und spielen an der Spitze der Elite, denn wer Lücken im Regelwerk findet, darf diese auch nutzen. Zumindest denken Sie das.
Für alle anderen sind sie ein Phänomen, das eher Fragen nach dem Sinn der Handlung aufwirft und auf Ablehnung stößt.
Die Personengruppe, die ich meine, sind wörtlich ins Deutsche übersetzt: Kraftspieler oder Energiespieler. Etwas freier übersetzt könnte man sie als kraftvolle – oder energiegeladene Spieler betiteln. Das klingt nun positiv und steht zu den ersten Sätzen etwas im Widerspruch, gemeint sind die „Powergamer“. Dies ist der Versuch, eine philosophische praktische Darstellung eines Powergamers zu geben, ohne den Anspruch auf Wahrheit zu erheben, obwohl einige Aussagen und Situationen wahr sind während andere meiner Fantasie entspringen.
Und ja, Sie lasen in der Überschrift richtig, dies hier ist der erste Teil. Ein Blogeintrag reicht bei den Powergamern nicht aus. Wir brauchen die eine Lücke im Blogregelwerk, etwas, was es bisher noch nicht gab, etwas, was alles andere in den Schatten stellt, die Lösung aller Probleme der Menschheit darstellt… wir brauchen eine: Blog-Trilogie.

Lasst die Rollenspiele beginnen…

Stufe 1:
Frisch erholt am frühen Morgen steht der unerfahrene Rollenspieler auf. Schnell frühstücken und dann ab zu den anderen Jungs, denn heute ist Rollenspiel Nachmittag.
Als er angekommen ist, klingelt er nicht an der Tür, sondern geht direkt hinter das Haus in den Garten. Dort sieht er neben dem durchschnittlichen Spieler und dem erfahrenen Spieler noch einen Gast sitzen. Wir nennen ihn mal kreativ „Den Neuen.“
Der Unerfahrene grüßt alle und setzt sich hin. Der erfahrene Spieler sagt: „Hi. Das hier ist unser Neuer in der Runde. Ich habe ihm im Chat kennen gelernt, auf http://www.ichsucherollenspielerindernaeheundweissnichtwoichsonstsuchensoll.de.vu.“ Der Unerfahrene grüßt den Neuen und stellt sich kurz vor. Ja, er habe schon bei einigen Runden mitgespielt, doch irgendwie passte die Chemie nicht, erläutert der Neue. „Er macht aber einen netten Eindruck“, witzelt im Frohsinn der durchschnittliche Spieler. Dann wechseln alle das Thema. Der Unerfahrene lauscht der Diskussion und hält sich dezent zurück. „Sie diskutieren über Charaktergenerierung“, denkt sich der Unerfahrene, „Dinge von denen ich keine Ahnung habe.“ Da bleibt der Unerfahrene lieber ruhig und unauffällig. Gäbe es nicht irgendwann die klassische Situation, wo irgendjemand ihn fragt: „Was sagst du denn dazu?“ Die Gründe der Frage können hier unterschiedlich sein, entweder sucht da jemand einen neuen Diskussionspartner oder will ihn zwingen Teil seines Standpunktes zu werden. Der Unerfahrene ist nicht dumm und meint: „Ich weiß nicht mal was Powergaming oder ein Powergamer ist.“
Verdutzt sehen ihn alle kurz an und schweigen. Der Durchschnittsspieler meint: „Naja, da versucht jemand möglichst viele Punkte zu bekommen, mit möglichst niedrigen Kosten.“ „Das klingt erstmal wie eine wirtschaftstheoretische Aussage“, schmunzelt der Unerfahrene. „Es ist so“, meint der Erfahrene: „Powergamer nutzen Schwächen oder Lücken eines Regelbuches aus. Sie bewegen sich oft in Grauzonen und versuchen durchgehend einen sehr starken Charakter zu besitzen. Dies stört das Gleichgewicht der Runde, da ein Spieler dann oft so stark sein kann wie zwei Spieler. Dies führt zur Frustration der anderen Spieler, da sie sich oft benachteiligt fühlen. Diese Handlung von Powergamern nennt man Powergaming.“
„ Ich sehe, auch hier kommen die Anglizismen schon vor“, grinst der unerfahrene Spieler: „Aber ich höre nur Euch beiden, wie sieht dass denn der -öhm- Neue?“
„Der sieht das so, dass er wie Julius Caesar nur in der dritten Form von sich redet. Aber der Neue sieht sich nicht als Powergamer“, antwortet der Neue.
Und so geht die Diskussion weiter, alles läuft im Kreis und irgendwie kommt niemand wirklich zum Spielen.
Irgendwann klopft der Unerfahrene auf den Tisch: „Hey, mal ruhig Blut. Ihr ward es doch, die zu mir sagten, Rollenspiel hat was mit Spass und Fantasie zu tun. So wie ihr zu mir sagtet, ‚Hey komm lasst es uns ausprobieren‘, so denke ich, sollten wir ihm eine Chance geben. Außerdem kann man immer viel reden, aber der Tag neigt sich bald dem Ende zu und ich will noch spielen. Ich möchte erfahren, was ein Powergamer wirklich ist, denn so wirklich klar ist mir das noch nicht.“

Stufe 2:
Gesagt, getan. So darf der Neue mit einem Zwergen anfangen, der eine so spezialisierte Schmiedefertigkeit besitzt, dass er eine zweihändige göttliche Axt schmieden kann, dafür musste er den Nachteil ‚Blind‘ kaufen. Dies ist dem Zwerg egal, da er die Fähigkeit Blindkämpfen beherrscht. Der Zwerg hat nur einen Arm, auch dies ist im egal, da der Zwerg dadurch so stark ist, dass er mit einem Arm eine zweihändige göttliche Axt führen kann. Der Zwerg kann nicht schwimmen, das ist ihm auch egal, da die Sonderfertigkeit der göttlichen Axt ist, dass der Träger unter Wasser atmen kann. Und wäre das nicht alles, kann noch gesagt werden, dass der Zwerg freiwillig auf einige Fähigkeiten wie ‚Fallen finden‘, ‚Orientierung‘, ‚Lesen und schreiben‘ verzichtet hat. Das macht eh nichts, der Zwerg ist ja Blind. Doch die freien Punkte durch diese Nachteile investierte der Zwerg in Rüstung schmieden, womit er eine göttliche Rüstung schmieden kann. Ein Teil dieser göttlichen Rüstung ist ein göttlicher Helm. Durch diesen Helm hat er ein göttliches drittes Auge und kann Dinge sehen, die kein anderer sehen kann, zum Beispiel Schwächen und Lücken im Regelwerk.
Oh da ist ja noch eine Lücke, und der Zwerg kann ja eine Elfen als Vater haben. Das bringt ihm die maximale Geschicklichkeit, wenn er nur einen Arm weniger hat. Mit maximaler Stärke und Geschicklichkeit in Kombination mit den göttlichen Artefakten bekommt der Zwerg eine Regeneration von Trollen. Nun ist er fast unsterblich und bereit für das Abenteuer. Leider fehlt noch die 100 %-ige Magieresistenz, aber die 80% durch die göttliche Artefakte müssen reichen. Man kann ja leider nicht alles auf Stufe 1 haben.

Stufe 3:
Guten Abend meine Damen und Herren. Heute in diesem Blog möchten wir Ihnen ein besonderes Rollenspiel ankündigen. Es handelt sich um eine einmalige Block-Tri *hustet*, verzeihen Sie eine einmalige Blog-Trilogie, also einem Rollenspiel in drei Akten. Der erste Akt als Auftakt trägt den Namen: Akt 1: „Die Geburt“
In den Hauptrollen sehen Sie:
Der Erfahrene als: Spielleiter, Vögel, Bären, Eichhörnchen und weitere Tiere
Der Durchschnittsspieler als: Der hohle Krieger
Der Unerfahrene als: Bauer kann nichts
Der Neue als: Der blinde einarmige Zwerg (kurz DER ZWERG)

Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei unserem Abendprogramm. Unterstützt wird diese Sendung von der Zwergen Bergbau AG – ‚Wir graben alles aus, auch Ihre Schwiegermutter. Ihre Zwergen Bergbau AG‘. (AG steht hier nicht für Aktien-Gesellschaft, sondern für Anthracen Genießer.)

Es war ein schöner warmer Sommermorgen. Die Vögel zwischerten fröhlich ein Lied „zwitsch, zwitsch, piep, piep“ im Wald und fielen, getroffen vom Blitz, tot zu Boden.
Als der Bauer sah was geschah schrie er „Was macht ihr da Zwerg? Ihr könnt doch keine Blitze aus eurer Axt schicken und die armen unschuldigen Vögel töten.“
„Doch ich kann“, lachte er: „Außerdem bin ich ZWERG, nicht Zwerg.“

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
Der erfahrene Spieler griff ein: „Warte mal, du kannst Blitze mit deiner Axt werfen, ich dachte Atmen unter Wasser sei die Sonderfertigkeit?“ Der Neue meinte nur: „Nein. Unter Wasser atmen ist eine Fertigkeit der Axt, aber nicht die Einzige.“
Der erfahrene Spielleiter öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber er ließ es.
REAL LIFE INTERCEPTION END

„Wer seid Ihr denn“, fragte DER ZWERG.
„Ich bin der Bauer.“
„Und was könnt ihr so?“
„Ich kann nichts, ich habe noch nichts gelernt und wollte mich erstmal ein wenig in der weiten Welt umsehen, vielleicht finde ich mein Schicksal“, meinte der Bauer. In dem Moment kam der hohle Krieger um die Ecke (Ok… ihr habt recht, wo ist im Wald eine Ecke?).
„Ich bin DER ZWERG und wer seid ihr? Ihr seht wie ein Krieger aus.“
Der hohle Krieger nahm seine rostige Axt auf die Schulter und meinte: „Ich bin Stark.“
In diesem Moment kam ein Bär und sprang auf den Bauern. Der Krieger konnte einen schnellen Reflex beweisen und griff den Bären sofort an mit dem Spruch: „Ich gleich Bärentöter.“
Doch dazu kam es nicht. Bevor die Axt des Krieger auch nur das Fell berührte, zischte ein Blitz in den Bär und dieser fiel Tod zu Boden.
„Jetzt bin ich DER BÄRENTÖTER ZWERG.“

BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
Der Neue war ganz glücklich. Durch den Titel Bärentöter bekam er einen Bonus auf Charisma und Konstitution und natürlich ergaben sich weitere Vorteile für unseren Zwerg. Der Spielleiter schüttelte den Kopf und sah zweifelnd die anderen beiden an, die noch regungslos da saßen. So klappte es nicht, die anderen beiden an den Neuen anzugleichen. Doch da kam dem erfahrenen Spieler eine Idee für ein Abenteuer: „Die Geburt“ oder genauer…
REAL LIFE INTERCEPTION END

Stufe 4:
Aus einem Baum sprang ein dürres Männchen. Es hatte lange Ohren, sehr viel Gras im Gesicht und jede Menge Blätter am Körper. Als DER ZWERG den Elfen sah lachte er nur und spuckte zu Boden: „Hau ab Spitzohr, sonst hol ich meine Axt raus.“ Der Elf zog eine Augenbraue nach oben und sagte: „Faszinierend.“ „Machst du dich über mich lustig“, schrie DER ZWERG. „Es obliegt mir nicht, euer Gesicht mit meiner Hand zu verschönern kleiner Mann. Ich bin Druide Jiabloh. Ihr habt zwei unschuldige Tiere getötet mit einer Macht, deren Reife ihr nicht besitzt“, der Elf kam auf den ZWERGEN zu.
„Hör mal zu, du Poet der freien Natur: Hau ab! Das ist meine letzte Warnung, bei dem Barte meines Vaters!“
Der Elf hob die Arme und sprach einige Wörter. Der Himmel verdunkelte sich und schlug Blitze zu Boden. DER ZWERG schrie den Blitzen entgegen, hob seine Axt und feuerte einen Blitz auf den Druiden. Dieser fiel mit Schmerz verzerrtem Gesicht zu Boden und sah den ZWERGEN an. „Lebe lang und in Frieden“, danach verschluckte der Boden förmlich den Elfen. DER ZWERG lachte nur, doch der Himmel blieb dunkel und der Regen setzte ein. Plötzlich kamen Vögel, Bären, Eichhörnchen und weitere Tiere angerannt und hatten den ZWERG als festes Ziel vor Augen. Die Schatten der Tiere sprangen erfüllt vom der Kraft der Blitze und dem Groll der Umwelt auf den ZWERGEN. Sie wollten die bloße Ausnutzung der reinen Macht durch den ZWERGEN unterdrücken. DER ZWERG stellte sich hin und wurde zu einem F.B.! F.B.? Na, fixen Blitzer. (Die Verkehrswacht würde sich vielleicht darüber freuen?)

[ … 2 Stunden und einigen Würfelorgien später …]

DER ZWERG überlebte die schweren Angriffe nur knapp mit einem Lebenspunkt, dank seiner Trollregeneration. Der hohle Krieger und der Bauer kann nichts kamen aus ihrem ziemlich guten Versteck. Es waren überall tote Tieren. „Ich seh‘ tote Tiere“, sagte der Bauer. „Krieger sehen das auch“ „Na, da bin ich beruhigt“, meinte der Bauer geringfügig sarkastisch. Allen Anwesenden war bewusst, was passiert war. „WAAAASSSS…“, schrie der hohle Krieger nachdem er wirklich verstand, was er da sah und fing sofort an zu weinen. Er nahm seine rostige Axt voller Wut hoch und wollte gerade los rennen, als der ZWERG rief: „Wagt es und ihr werdet enden, wie all die Tiere hier. Auf eine Leiche mehr oder weniger kommt es nicht an.“ Der hohle Krieger blieb kurz stehen und sah zum Bauern. Dieser wischte auch eine Träne aus dem Gesicht und sagte: „Lass es gut sein. Es macht keinen Sinn. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt nach Gerechtigkeit suchen, wenn wir ihm mehr gewachsen sind.“ Der Krieger hielt ein und ging zum Bauern. Beide drehten sich noch einmal um, und sahen wie der ZWERG fort humpelte. Dann sahen die beiden sich an: „Der hat die gesamte Tierwelt ausgelöscht“, sprach der Bauer. Der Krieger nickte nur und sprach zitterig: „Schlimm.“ Der Bauer nickte mit und meinte: „Extreme Typen brauchen vielleicht extreme Situationen mit extremem Cliffhänger. Da hilft dem ZWERGEN selbst der Trollverkuppler nicht mehr.“

Fortsetzung folgt…

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.
Barthelomeo

PS: BEGIN REAL LIFE INTERCEPTION
„Will noch jemand ein Bier? Das kann länger werden“, sagte der Neue.
REAL LIFE INTERCEPTION END
(Original Veröffentlichung: Freitag, 20. Februar 2009)

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„Mach bitte die Tür auf“, sprach die Mutter zur verschlossenen Tür

Ein kleiner Junge, der gerade seinen ersten Sommer erlebte, lag in einer Höhle. Er war umwickelt von vielen Hasenfellen, die im Winter erlegt wurden. Der kleine junge spielte mit einigen Knochen und legte sie unterschiedlich hin. Er spielte wirklich jeden Tag mit diesen Knochen. Eines Morgens waren die Knochen fort. Seine Mutter konnte es nicht mehr mit ansehen und warf sie weg. Sie gab ihm neue Knochen, saubere Knochen. Er nahm sie, sah sie an und warf diese mit fort… eigentlich fielen sie vor ihm auf den Boden, aber wenn er schon hätte werfen können, er hätte sie weiter weg geworfen.

Ein Mädchen, es sei so 8 Jahre alt lebte zur Zeit der großen Pharaonen. Sie nahm immer Wasser aus ihrem Wasserschlauch und baute im Schatten einiger Sanddünen kleine Sandburgen. Sie stellte sich immer vor eine Pharaonentochter zu sein. Je öfter sie dieser Welt entfloh, umso öfter wurden ihre Eltern ungehalten. Immerhin war sie die Tochter von armen Bauern und sollte mit auf dem Felde arbeiten. Eines Tages baute sie eine letzte Sandburg, da ihre Eltern ihr kaum noch Freiraum ließen. Sie zeichnete ein Herz in den Innenhof und sprach: „Mein Herz gehört einzig hier hin.“ Sie stand auf und baute nie wieder eine Sandburg.

Ein junger Mann, so um die 15 Jahre, trug eine Tunika und schritt durch die Straßen von Rom. Er hatte genau einen Freund. Dieser Freund hieß Ludus. Ludus war kleiner wie er und hatte auch nur den jungen Mann als Freund. Ludus hatte keine Haare, war viel älter und war auch nicht so intelligent wie der junge Mann. Ludus war ein Stein. Diesen schoss der junge Mann jeden Tag durch die Straßen und warf in in luftige Höhe. Andere Männer und Frauen, die ihn ansprachen, ignorierte er bald. Keiner konnte ihn so erheiterten wie sein Stein. Er musste sich nie über seinen Stein aufregen oder ärgern. Nein er freute sich nur über seinen Ludus. Eines Tages spielte er am Fluss und stand am Rand des Flusses. Er sah hinein und erkannte sich als leichtes flackerndes Spiegelbild. So sprach er zu seinem Spiegelbild: „Ego sum, qui sum.“ (Zu deutsch: Ich bin, wer ich bin.) Er lächelte und warf den Stein in die Höhe und sprang auf der Wiese herum. Gerade sah er nach oben als der Stein runter fiel. Der junge Mann stolperte über eine Wurzel, fiel zu Boden und der Stein (lat. Ludus) auf seinen Hinterkopf…

Eine Frau, Anfang 20, kochte fröhlich Suppe. „Scheiß Suppe“, sagte der eine Wikinger: „Wie wäre es mal mit Fleisch, Weib?“ Sie zuckte zurück, stand auf und schrie: „Vater! Jagd einen Hirsch! Jagd einen Hasen und danach werden wir über Fleisch in der Suppe sprechen.“ Der Wikinger lief rot an und schrie: „Aber es ist dann immer noch Suppe, bah!“ Die junge Frau drehte sich wortlos um und rief: „Dann kocht selber.“ Der Mund des Vaters öffnete sich und schloss sich erst nach einem Moment. Er brummelte in seinen Bart: „Arrr, sie ist wie ihre Mutter… Mein Gott lieb ich meine Tochter.“

Ein Mann im mittleren Alter zog seinen Degen und sprach von den Stärken des Degenkampfen gegenüber den Kampf mit Musketen. Er sprach davon, dass der Kampf mit dem Degen wie ein Tanz sei, wie ein Spiel der Sinne, wie ein spanischer Tango voller Leidenschaft. Gewand schwang er den Degen und zeigte allen seine Künste. Spät am Abend ging er zu seinem Weib. Er öffnete die Tür trat zügig ein. Er schloss hinter sich die Tür und schlenderte trostlos zu seinem Zimmer, ein kurzer Gruß, kein Kuss an seine Frau. Er verschloss die Tür hinter sich, setzte sich auf sein Bett und sein Blick wurde leer. Irgendetwas fehlte ihm in diesem Haus, irgendwie war das Leben einst anders.

Eine Frau, die Anfang 50 war, saß in einem Casino. Sie war reich, so reich, dass so schon drei Industriellen zum Manne hatte und sie alle starben sah, weil die guten Herren „geringfügig“ älter waren. Sie spielte mit riesiger Herzenslust Roulette. Immerhin war es Mode dieses Spiel Anfang des 20. Jahrhundert zu spielen. Sie lachte und warf immer nur mit dem Geld um sich. An jedem Abend, wenn sie nach Hause kommt und die Wohnung betritt, wird es der leidenschaftlichen und erfahrenen Glücksfee zu einer einsamen Dame. Sie geht durch die Wohnung ins Schlafzimmer und öffnet eine Schublade und nimmt die Bilder der drei verstorbenen Ehemänner heraus und lächelt.

Ein alter Mann saß am Anfang des 21. Jahrhunderts an einem Schreibtisch. Vor ihm war ein Monitor, eine Tastatur und sogar ein technisches Gerät, welches nach einem Tier benannt ist. (Hinweis: Dieses Tier ist ganz weit unten in der Nahrungskette.) Er spielte ein Rollenspiel an diesem Computer. Irgendwann, nachdem er ein Glas Wasser getrunken hatte, es neben seine Tastatur gestellt hatte, hörte er etwas Kindergeschrei von draußen. Er erhob sich und ging zum Fenster. Er sah einige Kinder toben und spielen. Sie lachten und schrien. Seine Mundwinkel zogen etwas nach oben. „Wo habe ich mein Leben verbracht“, dachte er. Er ging zurück zum Computer, setzte sich, füllte sein Glas auf. Dann tippte er etwas in den einen Chat: ‚Bin wieder da. Draußen toben Kinder.‘ Er dachte an seine Frage. Er kannte die Antwort und sprach sie laut aus: „ In diesem Zimmer.“ Seine Augen wurden glasig, doch eine neue Runde in seinem Spiel fing an.

Und die Moral von der Geschichte?

Dieser Artikel soll zum Nachdenken anregen. Ich möchte nur einen Satz, in den Worten des jungen Mannes hinzufügen: „Faber est suae quisque fortunae.“ (Jeder ist seines Glückes Schmied.)

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.
Barthelomeo

„POST SCRIPTUM“. Ja nun ist aber gut junger Mann, dass heißt ‚Nach dem Schreiben‘.
(Original Veröffentlichung: Montag, 15. September 2008)

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MMORPGs oder wie klingt Ork, wenn ein Elb sich erbricht

Die heutige Rollenspielgemeinschaft ist riesig wie nie und besitzt unglaublich viele Facetten. Jede dieser Facetten des Rollenspiel besitzt eine eigene große Gemeinschaft. Dieser Begriff bedeutet in modernem „Denglisch“: Community. Man könnte ganze Bücherreihen schreiben, wenn man alle Facetten beschreiben und erklären möchte. Daher lass ich das (erstmal) und beziehe mich heute ausschließlich auf den Begriff MMORPG und erkläre diesen mal kurz.
In diesem Moment kommt der unerfahrene Rollenspieler vorbei und fragt sich: „Wovon redet er da schon wieder?“ Das war der Moment, indem ich mir dachte, ich muss die Gruppe wieder zusammen suchen. So will ich die Gemeinschaft des erfahrenden, des durchschnittlichen und des unerfahrenen Spieler nennen. Dabei bat ich jedem etwas mitzubringen. Der Unerfahrene sollte Würfel mitbringen, der Durchschnittliche sollte eine Schaufel mitbringen und der Erfahrende sollte einen einfachen, alltäglichen, normalen, gut in der handliegenen Hammer mitbringen. Den er aber nicht hatte und daher den alten, verrosteten, wackelnde, von Holzwürmern zerfressenden Griff von seinem Urgroßvater aus dem Jahr 1903 als Erbstück mitgebracht hatte, dem absolut nichts passieren durfte. Das war wohl die größte Herausforderung des Tages. Wozu sie diesen Sachen mitbringen sollten und was das alles mit MMORPGs zu tun hat, wird später erklärt.

Es war ein herrlicher Sommertag, bis die Wolken aufzogen und es regnete. Die drei setzten sich unter ein Vordach in einem Garten und fingen an zu diskutieren. „Sag mal, was ist dieses Mork“, fragte der unterfahrende Spieler. „Du meinst M M O R P G“, entgegnete der erfahrende Spieler. Er erklärte, dass dies eine Abkürzung für Massive Multiplayer Online Role Play Gaming sei. Role Play Gaming steht für das Rollenspiel. Online ist dieses Rollenspiel deswegen, weil es über über das Internet gespielt wird. Massive Multiplayer steht dafür, dass eine Menge Spieler gleichzeitig mit einander Interagieren können. So könnte MMORPG als „Verdammt viele Spieler spielen Rollenspiele über das Internet“ sehr frei übersetzt werden. Der durchschnittliche Spieler fügte dem noch hinzu, dass MMORPG das selbe sei, wie das Rollenspiel mit Würfeln am Tisch. Da schreckte der erfahrende Spieler auf und schrie: „Himmel bewahre!“
Für eine einfachere Beschreibung des Prinzips von MMORPGs mag es sein, dass Online Rollenspiele wie Rollenspiele am Tisch sind. Semi- und Profispieler von MMORPG-Spielen kommunizieren ebenfalls mit gesprochender Sprache und nicht außschließlich mit geschriebender Sprache (Chat!). Sie essen auch am PC und haben damit das ungefähre selbe flair wie am Tisch. Beim Pen & Paper unterhälten sich auch alle und essen irgendwas. Es gibt allerdings einige wichtige Unterschiede zwischen dem MMORPG zum Pen & Paper oder dem LARP. Auf Grund von persönlichen Erfahrungen werden erstmal nur diese drei Facetten des Rollenspiels verglichen.
Der erste Unterschied betrifft die Entscheidungsgewalt. Diese liegt bei einem MMORPG bei dem Computer und nicht bei dem Menschen, wie im Pen & Paper oder Larp es der Fall ist. Ein Beispiel was damit gemeint ist zeigt folgende Situation:
Ein großer und mächtiger Krieger trifft einen Goblin. Der Spieler des Kriegers kämpft so schlecht, dass er gegen den Goblin verliert. Bei einem MMORPG würde nun die Sterberoutine anfangen. Etwas Goldverlust, Erfahrungs-Verlust und den Verlust der Lust. Bei einem Rollenspiel am Tisch oder LARP würde in dieser Sekunde die Laune des Menschen bestimmen. Ist der Spielleiter gut gelaunt sagt er so etwas wie: „Radiergummi drüber, Charakterbogen neu erstellen.“ Sollte der Spielleiter weniger gut drauf sein, so verliert man sein Gold, seine Erfahrung, seinen Ruf, seine Ehre und dann auch noch die Kekse, die auf dem Tisch lagen. Hingegen die Sterberoutine bei einem MMORPG immer die identische Routine ist.
Der zweite Unterschied liegt in der Freiheit der Aktionen. Mal angenommen, ich fasse ungezwungen einer Dame an den Po (wie sie aussieht, sei jedem frei überlassen). Eine solche Handlung in einem MMORPG ist nur möglich, wenn diese definiert und entwickelt wurde. Somit bietet das MMORPG eine beschränkt definierte Menge an Handlungen. Der Vorteil eines MMORPGs in einer solchen Situation ist es, dass ein Rollenspieler, der einer Dame an den Po fasst, sehr schnelle eine Ohrfeige als Belohnung erhält. Natürlich geschieht dieses rein virtuell, weswegen der reale Schmerz entfällt. Der Schmerz ist hingegen im LARP ein eher größerer Nachteil (Ich sag nur: AUSSPIELEN). So ist der Schmerz im Pen & Paper, dem Rollenspiel am Tisch, auch nur ein Konstrukt der Fantasie, außer die Spielerin des weiblichen Charakters fühlt sich angegriffen und schlägt auch real zu. Es bleibt folglich nur zu sagen: Auf Wiedersehen schmerzfreies Leben.
Der dritte Unterschied liegt im Ziel des Rollenspiel. Bei einem MMORPG stehen die Spieler in Konkurenz zueinander um Gegenstände die den eigenen Charakter aufwerten. Bei einem LARP existiert dieser Gedanke nicht, da jeder Gegenstand einen realen zu bezahlenden Wert hat. Beim LARP ist der Gedanke der Interaktion das Ziel des Rollenspiel. Egal, ob die Interaktion nun ein Kampf, ein Flirt oder ein Handel ist. Die Darstellung des Charakters und die Durchsetzung der Interessen des Charakters existieren ebenso als Ziele im LARP. Am nächsten kommt das Pen & Paper an die MMORPGs heran. Im Grund vereint das Pen & Paper die unterschiedlichen Ziele des LARP, die Darstellung und Durchsetzung der Ziele des Charakters, und das Konkurrenzverhalten um bessere Gegenstände, wie im MMORPG.
„Alles klar. Das klingt jetzt irgendwie nach sehr viel für jemanden, der kaum Erfahrung hat“, äußert sich der unerfahrene Rollenspieler. „ Die Erfahrung ist nicht notwendig. Der entscheidende Punkt ist, dass MMORPG eine Facette ist, die sich klar von anderen Facetten des Rollenspiels abgrenzt“, meint der erfahrene Rollenspieler. „So lange die Punkte stimmen“, kicherte der Durchschnittsspieler mit den Durchschnittswitzen.
Die Frage nach MMORPG stellt sich in soweit, wieweit man diesem Hobbie frönen möchte. Um das Gefühl für MMORPG einmal deutlicher zu erklären werden ein paar Würfel, ein alter, verrosteter, wackelnder, mit einem von Holzwürmern zerfressender Griff von seinem Urgroßvater aus dem Jahr 1903 vererbter Hammer und eine Schaufel benötigt.
Stellen Sie sich nun die drei Personen, die Sitzecke im Garten, den Garten und all das drum herum wie eine nicht reale Welt vor. Sie besteht nicht aus Atomen und Molekülen sondern aus vielen Pixeln (Bildpunkte auf einem Monitor). Der unerfahrene Spieler stellt den zu spielenden Charakter da, der Durchschnittstyp spielt ein Monster und der erfahrene Spieler gibt den Questgeber.

Es war einmal…
der Questgeber:
„Ihr Held kommt mal her!
Ja, ich meine Euch, steht hier sonst wer?
Also kommt herüber,
oder ist es Hohl in eurem Stüber?
Ja? Ein Krieger,
nicht schon wieder.
Die Würfel der Wünsche begehr ich,
drum lasst mich nicht im Stich.
Besorgt sie bei beim bösen Totengräber,
aber seid vorsicht, dass ist ein übler Schläger.“
Und so machte sich der Held auf und zog zum Friedhof. Um Ihnen den langen Weg zu verkürzen:

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„Seid neustem sind meine Schwerter besonders scharf! Ich hab jetzt eine Freundin…“, gluckst ein junger Magier und kichert sich einen.
Trollverkuppler – Bei uns findet jedes Warzenschwein die richtige Sau

WERBUND ENDE

Angekommen auf dem Friedhof sah der Held den Totengräber. So sprach der Held:
„ Da legst dich gleich selber nieder!“
So rannte der Held zu dem Totengräber. Dieser zückte seinen zweihändigen Streitkolben, die Schaufel, und zielte wuchtig auf den Held. Dieser sah ein Kupfer auf dem Boden, bückte sich und der Streitkolben fuhr vorbei. Schnell steckte er die Kupfermünze in die Hose und nutzte den Schwung von dem Boden zur Hose, um ihn in den Schlag mitten in Magen des Totengräber zu stecken. Der Totengräber verzog schmerzverzerrt das Gesicht und fiel zu Boden. Beim obligatorischen Leichenfleddern, was in jeder Rollenspielart das Hobbie eines jeden Helden ist, fand der Held die Würfel der Wünsche. Neben den Würfeln nahm er den zweihändigen Streitkolben mit. So ging er zum Questgeber zurück.

Beim Questgeber angekommen, sprach dieser zum Held:
„Ihr frohlockt meine Situation,
und senkt die Frustration.
Euer Anblick gleicht meinem Frohmut,
aber des Lobes nun genug.
Eure Belohnung eurer Tat seht ihr hier,
ein Hammer so stark wie ein Stier.“

Der Questgeber hielt den alten, verrosteten – ach Ihr kennt das schon alles – Hammer hoch. Der Held schüttelte ab: „Seht.. äh… zweihand Wums. Waffe ist äh großes Wums. Ich wunschen nur Ruhe und öh Frieden.“ Plötzlich verpuffte der Held und an seiner stand ein Grabstein, auf dem geschrieben stand: „Kriegerhelden sind nicht die Hellsten. Möge er ewige Ruhe und Frieden finden.“ Neben dem Grabstein liegen die Würfel der Wünsche. Der Questgeber hebt sie auf und spricht:
„ Der Krieger ist ein feiner Mann,
der leider auch ohne Hirn nicht leben kann.“

Nun gut, jetzt werden einige MMORPG Fans aufschreien und sagen, dass diese Szene sich nur bis zum Rückkehr des Helden so abspielen kann. Da habt ihr völlig recht. Habt ihr dies erkannt, habt ihr ein Gespür davon bekommen, was die Grenzen des MMORPG sind. Denn diese Szene kann auch im Pen & Paper oder im LARP sicherlich so vorkommen, allerdings ohne Einschränkung der Handlung. Es ist davon auszugehen, dass jeder MMORPG Spieler den Hammer genommen hätte und irgendwo gewinnbringend verkauft hätte. Und wie war das mit der Konkurrenz? Konkurrenzverhalten kann nur auftreten, wenn mindestens zwei Personen den Hammer begehren. Aber wer begehrt schon einen alten, verrosteten, wackelnden, mit einem von Holzwürmern zerfressenden Griff und von seinem Urgroßvater aus dem Jahr 1903 vererbten Hammer?

Und die Moral von der Geschichte?
MMORPG ist eine Facette von Rollenspiel, die vielen Grenzen der Fantasie unterliegt. Die dadurch reduzierte Handlungsmöglichkeit lässt sich auf die Beschränkung durch einen Computer zurückführen, da jede mögliche Handlung erst für einen Computer definiert werden muss. Dennoch kann ein MMORPG als Rollenspiel erlebt werden, solange jemand Interesse und Freude daran entwickeln kann und das am besten nicht allein. Wer isoliert ein MMORPG spielt kann der Gefahr unterliegen auch in der realen Welt isoliert zu werden. Doch dieser vorige Satz eröffnet unzählige Diskussionen, die an diesem Platz nicht gewollt sind.

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.
Barthelomeo
(Original Veröffentlichung: Dienstag, 10. Juni 2008)

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Die Mutter aller Rollenspielfragen

Treffen sich Zwei. Der Eine ist ein erfahrener Rollenspieler und der Andere hat keine Ahnung.
Sagt der ohne Ahnung: „Sag mal, oh du großer Rollenspieler. Was bist du? Was ist Rollenspiel?“
Genau hier zeigt sich, wie groß der Rollenspieler ist. Die wohl elementarste Frage beantwortet jeder Rollenspieler anders. Jeder verbindet etwas anderes damit.
Nehmen wir einmal an, wir haben einen Gelegenheitsspieler. Er gesellt sich zu den anderen Beiden und hörte die Frage. Er spielt einmal im Monat irgendeine Art von Rollenspiel und besitzt eine durchschnittliche Kreativität. Er kam über Freunde zum Rollenspiel und versteht es nicht völlig. Es gibt ihm zu viele Sonderregeln, sowie Tabellen und ach all den Kram halt. Seine Antwort auf die Frage wäre wohl: „Tja, Mensch. Wie soll ich dir das erklären? Hm… Gute Frage eigentlich. Irgendwie… pass auf. Du hast einen Charakter und Punkte. Je mehr Punkte du hast, umso besser ist das.“ (In moderner Chatsprache sehe es wohl so aus: Ein 🙂 mit vielen ….. ) Na, was wäre da die Antwort des Unerfahrenen? Wahrscheinlich so etwas wie: „Klingt wie Payback.“
Nun ist der erfahrene Rollenspieler dran. Er fühlte sich geradezu berufen diese Frage zu beantworten. Er ist jemand der MMORPGs wie seine Westentasche, und LARPs wie seine Hosentasche kennt. Ach, und P&P ist seine Ehefrau. In diesem Moment klingeln die Alarmglocken des Unerfahrenen: „Alter, was willst du mir da sagen?“
Bevor ich jetzt nicht auf den Punkt komme, lasse ich den erfahrenden Spieler antworten, sonst fühlt er sich wieder um eine Antwort beschnitten: „ Danke, endlich darf ich mal was sagen. Abkürzungen sind eine beliebte Eigenschaft des modernen Menschen, da die Zeit immer besser und intensiver ausgefüllt wird. (Nebenbei: Die Zeit wird nicht knapper! Die Zeit ist immer gleichmäßig vorhanden.) MMORPG (Massive Multi Online Role Play Gaming) heißt grob gesagt Rollenspiele für das Internet. LARP (Live Action Role Playing) heißt Rollenspielen in freier Natur und im P&P (Pen & Paper) findet alles in der freien Fantasie statt, am besten mit einer Tüte Chips und guten Freunden.“
Nun würde wohl der Unerfahrene sagen: „Schön, aber WAS IST NUN ENDLICH ROLLENSPIEL?“
Genau darum soll es nun gehen. Um diese Frage zu beantworten braucht es nur ein einziges Wort:

Fantasie

Ok, nun werden viele Rollenspieler aufschreien und sich beschweren, dass es zu unpräzise ist und das die Fantasie nur eines der wichtigen Elemente des Rollenspiels ist. Da habt ihr alle Recht, es geht auch nur um die kürzeste Antwort. (Nebenbei: Geht niemals studieren. Je höher das Semester, umso mehr hinterfragt ihr euch selber…)
Meine wohl kürzeste und beschreibenste Antwort ist: „Rollenspiel ist die Selbstfindung durch Realisierung und Darstellung anderer Persönlichkeiten.“
Kurz gesagt, aber versteht jeder wirklich was ich damit meine?
„Natürlich“, sagt der erfahrende Spieler: „Das heißt, durch das Darstellen eines Anderen, lerne ich selbst neue Grenzen kennen.“
„Nein, ich glaube“, meint der Gelegenheitsspieler: „ Er meint, dass wenn er einen Schurken spielt, merkt er erst, was er für ein Arsch ist. Sofern er viele Punkte hat.“ (Nebenbei: Solang es keine Punkte in Flensburg sind.)
Und der Unerfahrene? Tja, der würde wohl so antworten: „ Ich glaube ich verstehe das nicht so ganz richtig.“

Was nun?
Was macht fast jeder Rollenspieler in dieser Situation? Genau, er lädt zum mitzumachen ein. Hier entscheidet sich, will der Unerfahrene wirklich verstehen, was Rollenspiel ist? Wenn er nicht mitkommen will, so solle er ewig in den Ländereien einer Welt reisen, die den wundervollen Namen ‚Real‘ kennt. (Nein, nicht das Einkaufszentrum! So schlimm ist keine Bestrafung… Stellt euch mal vor, die Wälder von Obst würden vergehen? Ihhh das riecht man bis zu den Zuckerbergen des Mars.) Wenn er die Frage bejaht, so wird er mitkommen und für sich selbst herausfinden, was Rollenspiel ist. Jeder Rollenspieler empfindet und fasst das Rollenspiel anders auf, denn es sind die persönlichen Erfahrungen und vor allem die Erinnerungen, die einen prägen. Fragt euch selber, was Rollenspiel für euch ist und wie ihr es einer Freundin oder einem Freund erklären würdet.

Was machen denn nun unsere drei Personen?
Sie werden sich an einen Tisch setzen. Der erfahrende Rollenspieler wird den Spielleiter machen, da er über Kenntnis der meisten Regeln verfügt und gut unterschiedliche Rollen darstellen kann.
Der Gelegenheitsspieler wird einen Krieger spielen. Der hat kaum Regeln und Fertigkeiten, sowie Tabellen. Es geht bei ihm voll nach dem Motto: „Einfach draufhauen! Wo die Intelligenz fast Null ist, können keine Gehirnschäden mehr auftreten!“
Und der Neuling? Er spielt einen Bauern, natürlich Mensch und wahrscheinlich passen sogar Geschlecht, Größe und Gewicht zu seinen realen Werten und von der Haarfarbe und Augenfarbe brauchen wir erst gar nicht reden. 1:1! Er wählt sich keine Klasse. Er will sich alles erstmal ansehen und erleben, bevor er sich entscheidet.

Nichts desto trotz erlebe ich eine Sache immer wieder auf das Neue. Ich versuche Jemanden (auch weiblichen Jemanden, wollen ja niemanden ausschließen) das Rollenspiel nah zu bringen. Nach ewig langen Diskussionen, dem Vortragen von über witzigen Situationen und Lobeshymnen kommen die meisten Unerfahrenen mit folgendem Satz um die Ecke: „Ja, es klingt sehr interessant, aber ich glaube, dass ist nicht nichts für mich.“ Warte mal, interessant und dann ist es doch nichts für einen? Hmmm, bin ich hier der Einzige der da einen Widerspruch sieht? Beliebt ist auch die Antwort: „ Wow, das klingt toll. Leider habe ich nur keine Zeit.“ Schade eigentlich, irgendwie macht es keinen Unterschied, ob man sich im Café, in der Disko oder an einem Rollenspieltisch trifft. Man unternimmt etwas zusammen. Oder ist vielmehr der Wunsch, mit einem nichts zu unternehmen? (Verdammt, ich dachte ich sei so beliebt, dass mich jeder mag und so böse, dass jede … Konzentriere dich auf den Blog… Den Blog… Besser 🙂 … Ach, der ist eh schon lang genug.)

Und die Moral von der Geschichte?
Rollenspiel = Humor + Fantasie + Darstellen anderer Personen

All diese Elemente habe ich in meinem Eintrag versucht zu verbauen, um nicht nur Rollenspiel zu erklären, sondern ebenfalls zu zeigen, dass Rollenspiel etwas schönes ist, solange man neugierig ist und sich nur traut. Traut ihr euch?

Möge die Sonne euch in der Nacht hell leuchten,
sowie die Sterne am Tage.

Barthelomeo
(Original Veröffentlichung: Montag, 19. November 2007)

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